Cobra11-Mix!

Schweigend blickte ich auf den Boden und hörte Ben zu. Erst wusste ich nicht so genau, was ich sagen sollte, deshalb umarmte ich ihn einfach.
"Mach dir nicht solche Vorwürfe!", sagte ich irgendwann und löste mich wieder von ihm. "Semir wird das schon schaffen. Weißt du, wo er jetzt ist?" Ich blickte ihn fragend an.
"Dann fahren wir einfach hin und helfen ihm!" Ich griff nach Bens Hand und zog ihn mit mir zur Haustür, im Vorbeigehen nahm ich mir noch meinen Autoschlüssel von der Kommode im Hausgang. "Aber vielleicht sollten wir vorher noch zu dir fahren, damit du dir ein anderes T-Shirt anziehen kannst..", meinte ich dann noch mit einem Seitenblick auf Ben. Ich warf die Haustür hinter uns zu, sperrte ab und stieg auf der Fahrerseite in mein Auto, dann wartete ich, dass Ben auf der anderen Seite einstieg.

Ich sah den Boden an.
"Vorwürfe? Ich hab Semir schon 2 mal im Stich gelassen. Und das jetzt nur in ein paar Tagen... Schau mich doch mal an. Das hat mein eigener Partner gemacht, weil er von mir enttäuscht ist. Und ich soll mir keine Vorwürfe machen.....", murmelte ich.
Dann zog mich Bliss zur Haustür hinaus. Ich stand vor ihrem Wagen, nickte nur und stieg dann ein. Ich starrte stumm geradeaus.

Lange saß ich noch im Büro, starrte (wie ich selber grad XD) den Bildschirm meines PCs an und dachte nach (wie ich auch grad xD Wir dachten sogar übers selbe nachXD). Schließlich stand ich auf, fuhr den PC runter, schnappte mir Jacke und Autoschlüssel und machte mich auf den Weg aus der PAST. Der Entschluss, den ich in meinem Gehirn vor 2 Sekunden erst gefasst hatte, verschwand und schwankte schon wieder, ehe ich überhaupt durch das Großraumbüro gekommen bin. Doch als ich mich noch mal umdrehte, und zufällig auf Bens Schreibtisch sah, änderte ich meine Meinung erneut! Er wollte, dass ich diesen Fall alleine aufklärte? Wenn er es so wollte…! Ich kannte meinen Partner inzwischen recht genau, und wusste genau, was sein Gewissen ihm nach meinen Taten vorwerfen würde! Aber genau das tat mir kein bisschen Leid… Um mich höchstens, aber mit einem Mal war ich mir sicher, dass ich es so machen würde, wie gerade geplant! Es wäre das beste für alle…
Diese Worte schrieb ich auch auf einen Zettel, und legte ihn auf Bens Schreibtisch.
*Es ist das beste für alle! Kümmer dich um die Raser, dann rette ich solange das unschuldige Mädchen… Abgemacht, Partner??* (< Text, den Semir schreibt).
Dann drehte ich mich wieder um, sagte den wenigen Kollegen, die noch in der PAST waren, auf Wiedersehen und verließ das Revier für… Als ich mich noch mal umwandte, fragte ich mich, für wie lange eigentlich. Vielleicht, wahrscheinlich sogar, würde ich es sowieso nie wieder sehen! Naja…
°Dafür bin ich nun mal Polizist!° sagte ich mir selbst, hockte mich in meinen silbernen VW und fuhr los. Zu Hause angekommen begrüßte ich Andrea, und gab auch meiner kleinen Tochter Ayda einen Kuss auf die Stirn. Während ich das tat, überkam mich eine neue Sintflut von Gewissensbissen bei dem Gedanken an mein Vorhaben. Aber erzählen konnte ich es ihnen auch nicht! Sie wären ständig in Gefahr und besorgt um mich! Nein, das ging einfach nicht! Ich würde ihnen gar nichts sagen können, wo ich ab morgen verbleiben würde! Ich musste ziemlich komisch geschaut haben, denn meine Frau sah mich sehr besorgt an, und fragte mich, ob alles in Ordnung sei. Mit einem Nicken bejahte ich.
„Ich muss mich nur einfach ein bisschen hinlegen… Wir hatten heute einen recht anstrengenden Tag!“ redete ich mich raus, hängte meine Jacke über den nächstbesten Stuhl und ging hoch in Andreas und mein Schlafzimmer, wo ich mich aufs Bett legte, und alles nocheinmal in Gedanken durchkaute. Doch wie sehr ich es auch drehte und wendete, es wurde nicht leichter, ungefährlicher, und…härter. Ich schüttelte den Kopf und brach ab. Es hatte keinen Sinn mehr, ständig darüber nachzudenken, was passieren könnte, sollte, würde! Ich musste einfach handeln! Und deshalb zog ich mein Handy aus der Tasche und wählte Deidaras Nummer, die ich zufällig mitbekommen hatte.

Inzwischen war ich mitsamt Gaara zu meiner Wohnung zurückgefahren. Schon zwei Mal hatte Niuus Peiniger auf meinem Handy jetzt angerufen! Und jedes Mal danach war Gaara so leichenblass gewesen, dass ich mir fast sicher gewesen war, dass es jetzt schon zu spät für Niuu gewesen sein musste,… Doch jedes Mal hatte ich Gottseidank falsch gelegen! Nun war es irgendwann um 10 Uhr Abends. Gaara war gerade nicht da, ich wusste nicht genau, was er tat. Nunja, in letzter Zeit tat er so gut wie gar nichts…. Lediglich Essen und Trinken gehörten zu seinen aktiven Aktionen. Ansonsten saß er nur stumm da, starrte die Wand an, und überlegte höchstwahrscheinlich, wie er Niuu am besten da wegbekommen könnte… Ich saß alleine auf meinem Bett und dachte über das selbe Problem nach, während ich aus dem riesigen Fenster hinaus auf die dunkle Straße sah.
Ich zuckte heftig zusammen, als mein Handy erneut klingelte. Und schon wieder war es eine unbekannte Nummer! Niuus Killer rief ständig unter solchen Nummern an! Unterdrückt oder jedes Mal eine andere! Meine Hand zitterte immer heftiger, als ich sie nach dem Handy ausstreckte. Was würde er diesmal sagen?
„Bitte…“ flüsterte ich. „Lass sie nicht tot sein! Gaara dreht vollkommen durch! Und…“ ich hielt inne, als ich merkte, dass meine Stimme unter meinen plötzlich fließenden Tränen brach. Einen Moment lang überlegte ich, ob ich überhaupt abheben sollte… Doch was würde dieser Verrückte tun, wenn wir uns gar nicht mehr meldeten??? Ich konnte es einfach nicht riskieren, also nahm ich ab. Mein Herz stand beinahe still, als ich auf diese Stimme, die ich so sehr hasste, wartete. Und dann…
„Deidara?“
„Wer bist du?????????“ schrie ich völlig perplex ins Telefon, als eine mir gänzlich unbekannte Stimme meinen Namen sagte.
„Semir Gerkhan! Der Polizist von vorhin!“ erleichtert atmete ich auf. Kein Killer, nur Semir!
„Hör zu, es geht um Niuu Chiuhama!“ fing er an. Ach nein ehrlich? Weshalb sollten Polizisten mich bitte sonst anrufen?
„Ja, und? Was wird jetzt? Gibt es einen Befreiungsplan?!“ fragte ich ungeduldig. Mit einem Mal war ich aufgeregt! Sollten wir es endlich schaffen, Niuu zu retten?
„Ja, den gibt es. Er ist nur verdammt riskant, und ich bin im Moment der einzige der ihn kennt. Und nach unserem Gespräch wirst du ihn bitte niemandem erzählen, okay?!“
„Moment, Moment! Wieso das denn nicht? Wieso sollen Gaara und Jäger uns nicht helfen?“
„Mein Partner will in diesen Fall schlicht und einfach nicht ermitteln…“ grummelte Semir. „ Und wenn Gaara UND du UND ich alle zusammen kommen, das…Es geht einfach nicht! Das verstehst du hoffentlich, wenn ich dir erklärt habe, was ich vorhabe!“
Auch wenn ich stark bezweifelte, dass ich bei IRGENDetwas, was immer er mir sagen würde, verstehen sollte, wieso Gaara es nicht wissen sollte, gab ich meine Einwilligung und hörte ihm zu. Meine Augen wurden mit jedem Wort größer, bis sie sich am Ende hin immer weiter zu sehr schmalen Schlitzen verengten.
„Aber wenn das so ist, dann ist, was gerade passiert, ja eigentlich ganz gut so, nicht wahr?“ zischte ich ins Telefon.
„Nein, ich glaube nicht!!! Und das weißt du ganz genau, oder??“ ich lachte leise. „Und du weißt auch ganz genau, was ich jetzt mit dir machen werde, oder?“
Und damit legte ich auf, öffnete das Fenster und sprang hinaus in den Regen. Keine halbe Stunde später hatte ich alles, was ich brauchte. Handschellen, Semirs Handgelenke darin, das alles in meinem Auto, mein Handy neben mir auf den nächsten Anruf von Niuus Peiniger wartend.

Ich war nun schon einige Zeit hier, hatte mein Zeitgefühl verloren. Wusste nicht, ob es Tag oder Nacht war, wie viele Stunden waren wohl schon seit meiner Entführung vergangen? Mir kamen es vor wie Wochen... Ich spürte einen Luftzug. Ich lag auf dem Boden und starrte ins Leere. Der Luftzug war nur kurz gewesen. Ich atmete aus. "Noch nicht tot?", erklang seine Stimme. Ich seufzte. Ich wäre lieber tot, als das, was im Moment mit mir geschah. "Töte mich...", kam es leise über meine Lippen. "Was?", fragte er. "Töte mich...", flüsterte ich nun etwas lauter. "Du bittest mich darum dich zu töten? LIegt dir an deinem Schatz Gaara denn gar nichts?", fragte er. "Doch... deshalb will ich ja, dass du mich tötest... er macht sich nur Sorgen um mich... ich möchte, dass das ein Ende hat...", hauchte ich. "Gut...", sagte er, warf mir ein Handy zu und sagte, "Ruf ihn an!" Ich wählte Deidaras Nummer. Mein Peiniger nahm mir das Handy aus den Händen, griff fest in meine Haare und zog mich an sich. Das Handy stellte er laut, legte es auf den Boden und hielt mir dann ein Messer an den Hals. "Hallo", sagte er, als abgehoben wurde, "Hier ist Niuus Sterbeservice! Sie bettelte mich eben um den Tod an und du sollt es miterleben können!" Er lachte dreckig und setzte das Messer an meiner Kehle an.

Ich starrte die ganze Zeit aus dem Fenster, während wir zu meiner Wohnung fuhren.
"Er muss den Fall alleine lösen. Weil ihn sein Partner einfach im Stich gelassen hat."
Ich drehte meinen Kopf zu Bliss.
"Sein Partner hat ihn im Stich gelassen und ein unschuldiges Mädchen wird da draußen vergewaltigt und vielleicht sogar getötet...Der Kerl hört sich gefährlich an...", seufzte ich und sah wieder auf die Straße.
"Bitte Semir, tu nichts falsches...", nuschelte ich nur leise, während ich mit meinem Handy spielte und überlegte, ob ich ihn anrufen sollte.

Auf der Fahrt zu seier Wohnung laberte Ben die ganze Zeit von Semir und was für ein schlechter Partner er für Semir war. Ich seufzte.
Irgendwann hielt ich vor Bens Wohnung. Das Gejammer war echt nicht mehr auszuhalten.
"Weißt du was?", meinte ich schließlich. "Du gehst jetzt rein und ziehst dich um und ich ruf währenddessen Semir an!" Genervt nahm ich ihm sein Handy ab. "Dein Rumgeheule ist nämlich echt unerträglich." Ich öffnete die Kontaktliste und klickte bei Semir auf den grünen Telefonhörer. Ungeduldig hielt ich mir das Handy ans Ohr und wartete ab.

Ich sah sie an. Dann stieg ich aus und ging in meine Wohnung. Ich war ja gespannt, ob Semir sich meldete. Vor allem, weil Bliss ihn mit MEINEM Handy anrief. Ich betrat mein Heim und sah mich um.
"Home sweet Home", murmelte ich leise. Aber wirklich darüber lachen konnte ich nicht.
Ich ging ins Bad und stellte mich erstmal unter die Dusche. Das tat aber mal wirklich gut!
Ich ging aus der Dusche, wickelte mir ein Handtuch rum und ging in mein Wohnzimmer.
Nachdem ich erstmal was getrunken hatte, ging ich zu meinem großen Fenster und starrte hinaus.
"Irgendwo da Draußen bist du, Semir...", nuschelte ich.
Er war da draußen. Und ich stand hier. So stellte man sich Partner aber mal gar nicht vor.
Vor allem nicht uns. Sowas hätte glaub ich keiner von uns gedacht.
Nach einiger Zeit ging ich in mein Schlafzimmer und suchte mir neue Kleidung heraus.

Das Handy klingelte. Einen kurzen Moment lang atmete ich durch, dann ging ich ran.
°Miterleben??? Umbringen? Jetzt schon??°
"Warte doch mal!" grinste ich ins Handy. "Hier ist kein Gaara, nur ich... Du kennst mich doch oder?"
vor meinen nächsten Worten musste ich in Gedanken schlucken, sprach sie dann aber letztendlich doch aus.
"Warte auf mich..- Ich will live dabei sein! Wegen dem, was sie mir getan hat, will ich sehen, was mit ihr passiert!" ich lachte leise ins Telefon.
"Gaara konnte ich dir leider nicht bringen, aber vielleicht gefällt dir mein... Geschenk auch ganz gut!"
Ich wartete noch auf Antwort, als Semirs Handy klingelte. Er sagte nichts, wie sollte er auch?, also griff ich schließlich nach seinem Handy.
"Was willst du, Jäger???" fauchte ich ins Handy, ich hatte seine Nummer auf dem Display erkannt. Semir hatte mir erzählt, was Ben getan hatte, und das, beschloss ich gerade, sollte er jetzt bezahlen.

Ich zog mir neue Kleidung über und ging zurück ins Wohnzimmer. Dort angekommen ging ich zum Sofa, auf dem meine Jacke lag. Ich nahm sie und wollte mich gerade umdrehen, als ich das Bild auf dem kleinen Tisch neben dem Sofa sah. Sofort blieb ich stehen und ging näher hin. Ich ließ mich langsam ins Sofa fallen und nahm den Bilderrahmen in die Hand. Ich zog ihn näher zu mir herran und betrachtete ein Bild von Semir und Mir, als wir gerade auf dem Dach der PAST saßen und zusammen Kaffee tranken. Und musste leicht lächeln. Dann sah ich auf und sah aus dem Fenster, zu Bliss' Auto. Ich stellte das Bild weg, nahm meine Jacke und ging wieder aus meiner Wohnung. Ich lief die Treppen hinunter und stieg leise wieder ein, als ich sah, dass Bliss mein Handy an ihrem Ohr hatte.

Ich erschrak, als ich die Stimme hörte, die von der anderen Seite der Leitung kam. Deidara... Niemals würde ich diesen blöden Kerl vergessen können....
Doch ich fasste mich schnell wieder und keifte "Gib mir Semir, du Idiot!" in den Hörer. Wieso hatte der Semirs Handy?! Da stimmte doch irgendetwas nicht... hatte er denn jetzt Semir entführt oder was?! Der konnte sich ja auch nicht entscheiden..
Ungeduldig trommelte ich mit den Fingern der freien Hand auf dem Armaturenbrett herum und wartete darauf, dass Deidara Semir sein Handy zurückgab... Das Ben in einem frischen T-Shirt wieder in meinen Wagen stieg bemerkte ich nur so halb.

"Hör mal zu, ich wieß nicht, wie viel dir dein Kollege hier wert ist, aber alles, was ich dir sagen kann, ist, dass du ihn heute zum letzten Mal hörst, wenn du weiter so in diesem Tonfall redest! Haltet euch einfach aus der ganzen Sache raus, und euch wird nichts passieren! Euer Partner jedoch.... der ist sowieso schon verloren!" sagte ich.
"Wie gesagt, ihr dürft jetzt ein letztes Mal mit ihm reden! Sagt schön auf Wiedersehen, und dann machts gut!" fauchte ich, und hielt Semir das Handy ans Ohr.
"Nein..." knurrte er ins Telefon, und ich hatte den Eindruck, dass es ihm wirklich ernst war, dass er immernoch wütend auf seine Kollegen war.
"Ich willl nicht mit ihnen reden!" er knurrte. "Ach doch!" fiel es ihm dann ein. "Danke, Ben ! Danke für diene Freundschaft! Und danke auch Bliss, dafür dass ihr mich unterstützt habt bei...." und ein paar Tränen rannen ihm plötzlich die Wange hinunter. "bei meinem Tod!"
und damit nahm ich ihm das Handy wieder ab.
"Rührend, nicht wahr? Bin gespannt, wie ihr das alles aufklären wollt!" seufzte ich ironisch. "Zuerst die kleine Niuu Chiuhama, dann Gaara Sabakuno und zuletzt: euer Partner!" fauchte ich, dann legte ich auf. den Akku von Semirs Handy warf ich ihm wieder auf die Rückbank.E r sah mich einfach nur an und nickte dann.

Ich horchte und hielt mein Ohr näher ans Handy heran.
Meine Augen wurden immer größer und mein Gesicht wurde immer trauriger und verletzter.
"Semir...", nuschelte ich, während mir eine Träne die Wange entlang lief.
Als er aufgelegt hatte, stieg ich aus, knallte die Tür zu und lief auf dem Gehsteig im Kreis herum.
Ich konnte jetzt einfach nicht sitzen bleiben. Dann ging ich zur Hauswand, stützte mich ab und schloss meine Augen, während immer mehr und mehr Tränen herausgeflossen kamen.
Ich konnte mich nicht mehr halten und stützte meinen Kopf in die Hände.
Was hatte ich nur getan. Ich hatte unschuldige im Stich gelassen. Ich hatte meinen Partner im Stich gelassen.

Mit weit aufgerissenen Augen hörte ich Deidara und zwischendrin kurz Semir zu. Ich konnte es kaum fassen... Dieser Sturkopf... "Semir!", rief ich in den Hörer, doch Deidara hatte schon aufgelegt.
"So ein Idiot!", rief ich verärgert und knallte das Handy auf die Rückbank. Eine ZEit lang saß ich einfach nur im Auto und starrte vor mich hin, dann stieg auch ich aus. "Was hab ich jetzt eigentlich damit zu tun?!", murmelte ich verständnislos vor mich hin. Wieso wollte er nicht mit mir reden?!
Ich sah zu Ben hinüber, jedoch ging ich nicht zu ihm. Ich hätte ihn jetzt so oder so nicht trösten können...
Ich überlegte angestrengt. Irgendwas mussten wir doch tun können...

Ich hatte noch immer meinen Kopf in die Hände gestützt und lehnte an der Wand.
Meine Augen waren immernoch gefüllt mit Tränen.
"Wieso er ?! Hätte Deidara einfach mich gleich umgebracht! Ich hab meinen Partner im Stich gelassen und er muss dafür büßen...Wir waren die besten Kumpels. Wieso muss das so enden, hm ?!", schrie ich voller Tränen und drehte mich zu Bliss um.

Ich hörte dem Mann zu, als er ins Telefon meinte: "Ich weiß ja nicht... lieber töte ich sie, wenn du sie nur hörst, weil sonst funkst du mir vielleicht dazwischen und das kann ich echt nicht brauchen!" Seine Stimme war kratzig und wütend. "Also... ich töte sie jetzt, auch wenn Gaara es nicht hört... ich hab nämlich neben mir so ein schönes Aufnahmegerät aufgestellt, da kann er mithören! Und dass du mir was vorbeibringen willst, das trifft sich sehr gut, denn dann kannst du das Tonbandgerät mitnehmen!", sagte er ins Telefon und klang richtig begeistert von seinem Einfall.

Nach einer Weile hatte ich mich, noch immer an einer Wand gelehnt und schluchzend in den Himmel schauend, wieder einigermaßen beruhigt. Ich schloss meine Augen und versuchte meinen Kopf frei zu bekommen und nachzudenken. Für einen Moment war Stille. Von Bliss hatte ich in den letzten Minuten nichts gehört. Aber sie wusste sowieso, dass es nichts half mich zu trösten und dass ich von selbst wieder herunterkommen musste.
Nach einiger Zeit schlug ich meine Augen wieder auf. Ich war völlig verändert.
Meine Einstellung von innen war verändert und von außen konnte man mir das auch ansehen.
Mein Blick war nicht mehr traurig und enttäuscht, sondern hasserfüllt und eiskalt.
So einen Blick hatte ich bei mir selbst noch nie erlebt. Zielstrebig ging ich aufs Auto zu und stieg auf der Fahrerseite ein.
"Komm, Bliss. Wir müssen zur PAST. Wir haben einem Kollegen zu helfen und zu retten, zwei Täter hinter Gittern zu bringen und ein unschuldiges Mädchen zu befreien!", sagte ich mich eiskalter Stimme (siehe Schattenmann^^<3).
Ich war fest entschlossen. Dieser Kerl konnte nicht länger frei herumlaufen. Was er Bliss antun wollte, mit mir gemacht hat und was er jetzt mit meinem Partner vorhatte, konnte nicht ungestraft bleiben!

"verdammt!" murmelte ich so leise, dass es niemand hören konnte. Ich seufzte.
"Na gut, dann bring sie halt um! Auch wenn ich ... es..." ich stockte immer mehr. "gerne sehen würde!" bei meinen Worten musste ich mir Ben vorstellen, sonst hätte ich es nicht rausgebracht.
"Wie finde ich dich? Wo treffen wir uns?" fragte ich. Meinetwegen, dann musste ich eben dafür sorgen, dass ich ihn auf diesem Wege traf... Irgendwie musste es doch klappen! und so fuhr ich weiter, auf die Antwort wartend. In Gedanken legte ich mir einen Plan zurecht, wie es gehe müsste... Ich blinzelte einmal kurz, und bemerkte dann, wie eine Träne auf meiner Wange glitzerte. Verdammt, was war das denn für eine beschissene Situation?

"Mich triffst du in dem Wald hinter der Allianz Arena. Wir treffen uns in einer halben Stunde. Ich muss die kleine hier halt erst noch töten... obwohl... ich glaube... wir treffen uns in zehn Minuten, ich bring die Kleine nachher um!", sagte er und grinste. Er ließ mich los, ich rutschte auf den Boden. "Aber... damit sie sicher stirbt... schneide ich ihr die Hauptschlagader auf! Oder... nein, denn sonst kann ich sie ja sogesehen nicht live sehen... gut... ich werde sie mitnehmen, dann kannst du sehen, wie sie stirbt, aber ich sag dir eins. Wenn du mir zu nahe kommst, ist ihre Kehle schneller durch, als du 'Hallo' sagen kannst!", sprach er in miesem Tonfall. Er meinte es verdammt ernst. Ich wollte weinen, weinen über die Tatsache, dass Deidei mich sterben lassen wollte...

Ich raßte wie immer zur PAST. Diesmal aber mit noch weniger Rücksicht auf Verluste. Dort ausgestiegen gingen Bliss und ich ins Revier. Ich stürmte durch das Großraumbüro zu Susannes Schreibtisch.
"Susanne. Du musst alles mögliche versuchen, um Semirs Handy zu orten! Oder Deidaras oder von diesem Gaara oder von dieser Niuu oder so! Und ich will wenigstens etwas! Wehe du kommst mit leeren Händen zu mir...", sagte ich immernoch mit eiskaltem Blick zu ihr.
Dann stürmte ich weiter, stieß unsere Bürotür auf und schmiss mich auf den Schreibtischstuhl.
Ich tippte auf dem PC herum und arbeitete so hart, wie noch nie in meinem ganzen Leben.
Irgendwas musste ich doch finden können!

Als ich im wagen saß, und Deidara bei seinen gesprächen zuhörte, wurde mir immer schlechter. Was er sagte, ließ mich daran zweifeln, ob ich wirklich das richtige getan hatte... Ohne ein Wort zu gehen,niemandem davon zu erzählen! Ichseufzte leise. Was, wenn er nicht hielt, was er versprach? Er hatte Ben und beinahe Bliss entführt! hatte ich nicht meine beiden Partner im Stich gelassen? Erneutes seufzen. Der Polizeijob war schon immer so gewesen... Verluste, Verluste und noch mehr Verluste! Und wozu? Um den Verbrechern dieser Welt, die glauben, alles sei schlecht so wie es war zu zeigen, dass sie mit ihren Strategien auch nicht viel ändern konnten! Aber jetzt war alles zu spät... Ich hatte mein Leben bereits aufs Spiel gesetzt, und für einen Rückzug war es nun zu spät.
"Deidara?" fragte ich leise und sah ihn an. Er wandte den Blick nicht von der Straße, brummte aber leise zum Zeichen, dass er hörte.
"Wohin fahren wir?"
"Allianz Arena, wieso?" jetzt drehte er sich auch kurz zu mir um. "Du hast nicht vor, uns zu verpetzen oder?! Du weißt, was du alles aufs Spiel setzen würdest? Jägers leben, Armanis Leben, deine familie, gaara und Niuu! Dich selbst und mich mal ganz ausgenommen! Nein, das kannst du nicht tun,. und das weißt du, oder?" er sah mich an, als wäre ich ein kleines Kindergartenkind, aber genauso fühlte ich mich... Hilflos, schutzlos, einfach alleine mit der Ungewssheit, ob ich wirklich das Richtige tat.. Ich seufzte nur und nickte.
"Ich wollte es einfach wissen..." Und die Fahrt ging weiter. Eine halbe Stunde lang, dann hielten wir vor der Allianz Arena.
Ohne zu wissen, was ich eigentlich tat, riss ich plötzlich die Autotür auf und rannte aus dem Wagen einige Schritte von dem Auto weg, meine Waffe gezückt.

Ich saß am Schreibtisch und hatte mittlerweile meinen Kopf in die Hände gestützt. Nichts. Gar nichts konnte ich finden. Also saß ich da, überlegte was ich jetzt machen sollte und wartete, bis Bliss hereinkam und mir sagte, ob Susanne irgendein Handy orten konnte. Ich überlegte.
"Semir, verdammt...Hättest du nicht wenigstens irgendein Zeichen hierlassen können, was du vielleicht schon herausgefunden hast...", seufzte ich und richtete mich auf. Dann telefonierte ich mich durch sämtliche Nummern, mit denen ich glaubte, Semir irgendwie erreichen zu können.

Ich hatte eine Augenbinde auf und wurde von meinem Entführer getragen. Wo er mich hintrug war mir klar, deshalb verstand ich auch die Augenbinde nicht so recht, obwohl es doch irgendwie logisch war, da ich ja sein Versteck nicht kennen sollte. Als er stehen blieb, behielt er mich noch immer auf den Armen. Er stand lange so da, wartend. Irgendwann hörte ich etwas, ein Auto. Ich fragte mich, was Deidara dabei hatte. Ich hörte meinen Entführer leicht kichern. "So ein Idiot...", flüsterte er. Ich hörte eine Autotür, die hecktisch aufgerissen und zugeschlagen wurde. "Was zum...?! EIN BULLE!", knurrte mein Peiniger. Er ging einige schnelle Schritte rückwärts, er nahm einen Arm unter mir weg, hielt mich nur noch auf einem und dann ertönte ein Schuss. Ich schrie auf vor Schmerz. Er hatte mir ins Bein geschossen. "DER BULLE SOLL VERSCHWINDEN, SONST TÖTE ICH SIE!", schrie mein Entführer aufgebracht und zornentbrannt. Ich wollte mir an die schmerzende Stelle fassen, aber mir waren im wahrsten Sinne des Wortes die Hände gebunden. Ich schrie immer noch leise, doch dann kam irgendwas in meine Wunde. Es brannte. Ich schrie erneut aus leibeskräften, wurde langsam heiser, aber es schmerze so unbeschreiblich!

Bens Verzweiflungsanfall ließ ich stumm über mich ergehen. Ich lehnte mich gegen mein Auto und steckte meine Hände in die Hosentaschen. So blieb ich einige Zeit stehen bis Ben plötzlich wieder zu sich kam. Sein Blick, seine Entschlossenheit, seine Worte... Ich musste unwillkürlich grinsen und ging um das Auto herum, um mich auf dem Beifahrersitz fallen zu lassen. Na endlich, der Junge war wieder da!

"Susanne, hast du schon was?", fragte ich unsere Sekretärin, worauf ich einen finsteren Blick von ihr erntete. Ich seufzte. Was hatte diese Frau nur gegen mich? Sie konnte mich noch nie leiden, obwohl ich mich nicht erinnern konnte, dass ich ihr je irgendetwas getan hätte! Ich wartete noch zwei Minuten, dann meinte Susanne: "Ha! Hier!" Sie drehte ihren Bildschirm, sodass ich besser darauf sehen konnte. "Ok, das kenn' ich...", murmelte ich und während ich zu unserem Büro hinüber ging, zog ich mir schon mal meine Lederjacke an. Ich öffnete die Tür. "Ben, komm, wir haben was!", rief ich und sah ihn an. Er schien schon wieder leicht verzweifelt... Ich seufzte und wartete auf ihn.

Als Bliss hereinkam sah ich verblüfft auf. Sie hatten wass? Ich sah sie fragend an.
"Und was genau?", fragte ich, stand auf und nahm meine Jacke.
Dann ging ich zu Bliss zur Tür und sah ihr entschlossen in die Augen. Egal was es war. Ich würde Semir irgendwann und irgendwie finden können.