Gericht-RPG

Ich starrte mein Handy an und legte es dann ungläubig weg.
"Diese Kinder immer mit ihren Telefonstreichen.."
Dann widmete ich mich wieder meinen Akten.
Doch nach ein paar Minuten verstand ich endlich, wer da am Telefon war.
"Maximilian Schneider!", schrie ich und holte mein Handy und benachrichtigte die Polizisten, die vor dem Haus Wache hielten.

"And what, what the f**k is left there?!" sang ich leise vor mich hin. Dann fiel ich in tiefe Ohnmacht, während mir die Tränen weiter und weiter stumm übers Gesicht rannen. Die Musikanlage in meinem Zimmer sprang plötzlich an, und spielte irgendein trauriges, langsames Lied, das mich trotz allem noch leicht lächeln ließ. Ich selbst, bewusstlos, konnte es nicht mal steuern, aber ich lächelte.
Dass die Polizisten meine Haustür aufbrachen, und augenblicklich mich im Wohnzimmer liegen sahen, bekam ich schon gar nicht mehr mit. Auch wie ich hochgehoben und hinausgetragen wurde, ich wusste es nicht.
Mein bewegungsloser Körper schaukelte hilflos unter dem rasanten Fahrstil des Rettungswagens. Schließlich wurde ich auf ein Bett gelegt. In dem selben Krankenhaus, in dem sich auch der Herr Staatsanwalt befand...

Ich bekam gerade einen Anruf, dass sich unser angeklagter umbringen wollte. Das Problem war nur, dass die Polizisten mir durchgegeben hatten, dass sie nur das bewusstlose Mädchen gefunden hatten. Sie haben noch den Rest der Wohnung durchsucht, aber keine Spur von Maximilian Schneider. Komisch.

Ich dachte nach.
An diesem Telefon war eindeutig die Stimme des Angeklagten. Und in seiner Wohnung konnte auch nur er gewesen sein, da man die Wohnung vorher durchsucht hatte und bewacht hatte. Und es war keine fremde Person zu sehen.
Aber wieso berichteten dann die Polizisten von einem Mädchen...?

Ich rief sofort den Staatsanwalt an und erzählte ihm, was passiert war und dass sie das Mädchen in das gleiche Krankenhaus gebracht hatten, in dem er lag. ich fragte auch noch das übliche , also wie es ihm jetzt geht und so zeug. Und natürlich stand noch eine Frage im Raum und ich stellte sie: "haben sie etwas damit zu tun, Herr Römer??" (Es war das erste mal in meinem Leben, dass ich ihn mit seinem Namen angesprochen hatte) Genug Motive hatte er ja. Aus Rache, wegen des Vorfalls im Gerichtssaal oder einfach, weil er den bzw. die Angeklagte nicht mochte. "Bitte sagen sie es mir, wenn sie irgendetwas wissen."

Ich lachte kurz ironisch.
"Das ist nicht ihr ernst, oder ?! Ich bin Staatsanwalt und habte damit SICHERLICH nichts zu tun! Außerdem.. wie auch? Ich war die ganze Zeit im Krankenhaus. Also wirklich... ich bitte sie!", sagte ich empört.
Erst wird man mitten in der Verhandlung attakiert und dann wird einem auch so was vorgeworfen...!

Ich bekam einen Anruf, dass mein Mandant sich umbringen wollte. Ich rannte während des Telefonats wie ein aufgescheuchtes Huhn auf und ab. Dann, als es hieß, man hätte nur ein Mädchen gefunden, blieb ich schlagartig stehen. "In welchem Krankenhaus liegt sie?", fragte ich sofort. Mir wurde der Name des Krankenhauses genannt. Ich fuhr sofort hin und lief sofort zu dem Mädchen. Ich sah sie genau an. Sie sah Maxi ziemlich ähnlich... Vielleicht seine Schwester?... Nein... er hatte keine Schwester... Oder vielleicht... war er ein Mädchen? Nein... der Gedanke schien mir sofort zu unwahrscheinlich und abwägig, dass ich ihn sofort verwarf und nach anderen Möglichkeiten suchte.

"Es tut mir leid, dass ich sie vedächtigt habe aber in diesem Fall darf ich keine Möglichkeiten ausschließen. Sie hätten genug Gründe, dem Angeklagten schaden zu wollen. Und ja, sie waren die ganze Zeit im Krankenhaus aber wer sagt, dass es niemend anders auf ihren Auftrag hin gewesen sein könnte?"

OUT: Die ham bei Switch reloaded allen ernstes Cobra 11 verarscht!! Püff!! *empört*^^

Out:
Ja, mehrmals, aba ich finds lustig^^

Ich lachte wieder spöttisch.
"Das ist doch wirklich nicht ihr ernst? Wie können sie einen Staatsanwalt verdächtigen? Ich möchte diese Person nur hinter Gittern stecken, wie es mein Job ist. Aber umbringen? Nein, danke. Das ist nicht mein Aufgabengebiet...!"
Den letzten Satz zischte ich förmlich ins Telefon.

Ich legte auf. so ein Idiot. Er weiß genau, wie es ist Richter zu sein. Und ich hatte eh im moment andere Aufgaben, als mit ihm zu streiten. Warum war nur das Mädchen Gefunden worden?? Konnte es sein, dass Maximilian sich die ganze Zeit hinter einer Maske verstekt hatte, um dann heimlich unterzutauchen?? Naja, für heute war mein Job jedenfalls getan und ich konnte getrost feierabend machen. Ich packte meine Sachen zusammen, ging aus dem Gerichtsgebäude und fuhr nach Hause.

Langsam schlug ich die Augen wieder auf, als ich aus meiner Narkose erwachte. Die erste, die ich sah, war meine Verteidigerin. Kurz zuckte ich zusammen. Ich kannte sie ja nicht! Das heißt, Yvette kannte sie nicht.
"Wer sind Sie, bitte?" flüsterte ich verschreckt. Ob sie mich wohl erkennen würde? Es war gut möglich! Alles, was mein Aussehen nachträglich gravierend änderte, waren Yvettes braune Locken, die mir hüftlang schon um den ganzen Körper fielen.
"Wer sind Sie?" fragte ich nochmal.

Ich starrte das Telefon an.
Was bildete die sich ein ? Nur, weil sie Richterin war...
Dann legte ich das Telefon weg und sah mich um. Hm. Vielleicht sollte ich mal zu diesem Mädchen gehen.
Ich stand also auf und ging zur Rezeption. Als ich nach dem Mädchen fragte, zeigte mir eine Krankenschwester den Weg. Ich bedankte mich und ging zum Zimmer. Als ich es betrat, wünschte ich mir, nie in das Zimmer gegangen zu sein. Was für eine Überraschung, wer da stand...

Ich sah das Mädchen an. "Ich bin Carola Maurer. Ich bin die Verteidigung von Herr Maximilian Schneider. Kennen sie ihn?", fragte ich nett, warm und fast schon mütterlich. Als plötzlich die Tür aufging, sah ich zum Staatsanwalt. Mein Blick verschärfte sich. "Was suchen Sie hier?!", zischte ich, "Raus mit ihnen! Das Mädchen braucht ihre Ruhe und sie machen immer nur Stress! Verschwinden sie!"

Ich grummelte.
"Ach. Und das haben sie ja zu sagen, was? Wieso schreien sie mich dann an? Schon mal bemerkt, dass mich ihr Mandant krankenhausreif geschlagen hat?"
Ich sah das Mädchen an.
"Außerdem würde es mich schon sehr interessieren, wieso man ein Mädchen und keinen Maximilian Schneider gefunden hat, obwohl niemand in der Wohnung war, bzw reinging?"

Ich trat auf ihn zu und schob ihn vor die Tür. Hinter uns schloss ich sie wieder. Ich wollte nicht, dass das arme Ding das alles mitbekam. "Ich schreie sie nicht an, sie Ignorant! Und überhaupt! Lassen sie das arme Mädchen doch mal zur Ruhe kommen!", knurrte ich ihn an. Ein Todesblick meiner Seite verschärfte die Lage noch. "Er hat sie nicht geschlagen, er hat sie lediglich geschlitzt... aber nur weil sie ein ignorantes, arrogantes Arschloch sind. Un nun... entschuldigen sie mich!", zischte ich, betrat den Raum des Mädchens wieder und schloss die Tür hinter mir.

"HÖREN SIE AUF! BEIDE!" schrie ich, als der Staatsanwalt und die Verteidigerin sich schon wieder anschrieen. Mein Kopf dröhnte immer weiter und weiter. "Bitte...Ich brauche wirkllich Ruhe..."flüsterte ich.
"Und wer sind Sie eigentlich?" ich sah zum Staatsanwalt. Wie ich ihn hasste...Hasste! HASSTE! Vielleicht spiegelte sich das auch in meinem Blick wieder...Keine Ahnung.

Ich sah die Verteidigerin giftig an.
"Wenn er mich nicht geschlagen hat, was ist dann das ?!"
Ich deutete auf meine Nase, an der eine Art GipsSchiene war, da ich einen Nasenbeinbruch hatte.
Dann wandte ich meinen Blick zu dem Mädchen.
"Sie kennen mich schon...!", funkelte ich.
Schauspielern konnte sie.

Stillschweigend ging ich zu dem Bett des Mädchens und sah sie Befürmundend an. "Wenn es dir schlechter geht, sag mir bitte bescheid. Ich hole dann sofort eine Schwester", flüsterte ich, damit ich ihren Kopf nicht überanstrengte und ihre Schmerzen schlimmer machte. Ich sah den Staatsanwalt giftig an. "Hauen sie ab", flüsterte ich zischend.

Ich lächelte die Verteidigerin nur an.
"Aber sicherlich..... nicht..! Denn ich möchte gern herausfinden, was hier vor sich geht.. !", zischte ich.

Mein Mund klappte auf. Wie viel wusste er??
"Wie bitte?" kiekste ich. "Verzeihung, aber ich kenne Sie wirklich nicht! Frau...Mau...rer..." als ich ihnen Namen aussprach, fiel mir etwas auf. "Kann ich sie nochmal..Allein sprechen?!" ich sah die Verteidigerin mit Riesenaugen überrascht an.

"Natürlich!", sagte ich, ging zum Staatsanwalt, schob ihn vor die Tür, rief Schwestern, erzählte ihnen, dem Staatsanwalt ginge es schrecklich. Sie brachten ihn schnell weg, egal wie er sich sträubte, Widerrede akzeptierten sie nicht. Ich ging wieder zu dem Mädchen, schloss die Tür hinter mir und setzte mich dann zu ihr. "Ja?", fragte ich in mütterlicher Tonlage - ohne es wirklich zu beabsichtigen.

"Ich mus ihnen...dir was erzählen..." vor dem Wort, das ich als nächstes aussprach, schluckte ich. "mama?" Überrascht sah ich sie an. Das konnte doch gar nicht sein! Das war doch unmöglich! Meine Verteidigerin war meine Mutter?
"Aber ich werde es Ihnen trotzdem erzählen... " ich beugte mich vor, und ich flüsterte ihr ins Ohr: " Ich Bin Maximilian Schneider!"

Als sie Mama sagte, stockte mein Atem. War sie...? Nein... Oder doch? War sie etwa die kleine, die ich damals... mit fünfzehn... in die Babyklappe geben musste, weil meine Eltern nicht wollten, dass ich ein Baby hatte? Aber... Ich sah sie noch erschrockener an, als sie sagte, sie sei Maximilian Schneider. "Was?", hauchte ich. "Wie... wie kam es denn dazu?", Tränen stiegen mir in die Augen. Ich musste sie einfach in den Arm nehmen.

Schluchzend ließ ich mich an ihre Schulter sinken, als sie ihre Arme um mich legte.
"Weißt du, ich... Ich bin ohne Eltern aufgewachsen! Ich musste mich so durchschlagen! Wie hätte ich das tun sollen, ohne Eltern? Ich bin kriminell geworden! Ich hatte keine Wahl!" brachte ich stockend heraus, und erzählte dann weiter. Die ganze Geschichte. Von meinem leben in Frankreich, von meiner engen Freundschaft mit Cleo und wie sie schließlich gestorben war. Immer heftiger strömten meine Tränen.