Cobra11-Mix!

"Hat aber lang genug gedauert! Sag mal, du wirst dir doch wohl ein neues leisten können, oder?" die Frage war überflüssig, aber egal. Ich fuhr mein Fenster runter, und ließ das handy auf die Straße fallen. Zufrieden spürte ich, wie es ganz leicht holperte, als mein Hinterreifen Bens handy für immer fertig machte.
"Jetzt zur weiteren Planung, Benni! Du hast mir vorhin erzählt, dass ihr reich seid. UNd wenn man so viel Geld hat, wie ihr, dann hat man doch immer noch mal so eine alte, verlassene Villa, oder so, die man sich irgendwann mal gekauft hat, und die seit dem leersteht. Also, nenn mir einen sicheren Ort, wo ich dich ungestört hinbringen kann!
Falls du dir jetzt schon wieder Gedanken über irgendwelche Fluchtmöglichkeiten machst, würd ichs vergessen... Alles, was ich dir sagen kann, ist, dass solltest du irgendwelche Spielchen versuchen, das mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit tödlich für dich und deinen Retter ausgehen wird! Also... wohin solls gehen?"

Ich überlegte. Dann seufzte ich.
"Gut, Gut. Es gibt tatsächlich so eine Villa. Ähm. In der Grafenallee..."
Ich erinnerte mich nur ungern an diesen Ort. Aber schließlich ging es hier um Bliss.

"Wo solln das bitte sein? Und gibts da irgendwelche Nachbarn, oder sonstwas? Is es abgelegen? Und wie zum Teufel kommt man da hin? Hast du Schlüssel oder sowas dafür?"

"Da is gar keiner mehr. Du kennst doch bestimmt die Bollenstraße, oder? (xD) Und wenn du da 3km weiter fährst, kommst du in eine Straße, die am Waldanfang is. Und da steht ne ganz alte Villa.."
Ich seufzte noch einmal. Ich hasste diesen Ort. Zu viel Vergangenheit...

"Ach die Villa meinst du??" komisch, ich hatte erst neulich von ihr gehört...Näheres hatte ich vergessen, aber da war irgendwas gewesen!
"Und das gehört euch?" ich grinste. Das Lösegeld für Benni wäre alles, was ich jemals zum leben brauchen würde! Da würden gleich mehrere Millionen springen! Perfekt!
Ich bog in diese Grafenallee ein, und fuhr bis zu dem einzigen Gebäude, dass ich dort sehen konnte. Tatsächlich sah diese Villa sehr sehr alt aus, was aber meineswegs ihre Imposanz schmälerte.
"Schlüssel?" fragte ich, während ich das Haus anstarrte. Es war perfekt!

Den ganzen Weg starrte ich nur auf die Straße. Und dann...als ich wieder vor ihr stand. Unserer alten Villa. Wie ich sie hasste. So viele schreckliche Erinnerungen. Mir lief ein kalter Schauer den Rücken hinunter. Nach ein paar Sekunden dauerstarren, bemerkte ich Deidaras Frage.
"Ähm. Brauchste nich. Die Tür kannste eintreten oder was weiß ich.."

Ich nickte nur, auf Bens Auskunft und ging einmal um das Haus herum, wobei ich Ben eingesperrt im Wagen ließ. Das Haus hatte eine Hintertür, hinter der sich erstmal meterlang eine freie Landschaft erstreckte. Okay, hier müsste es gehen. Ein paar sehr gut platzierte Tritte, und die Tür brach aus den Angeln. Ich ging wieder zurück zum Wagen und holte Ben.
Irgendwie merkte ich, dass ihm nicht so ganz wohl hier war. Das war mir zwar eigentlich egal, aber der Grund hätte mich schon interessiert.
"Wieso zitterst du so?"

Während Deidara seinen Rundgang machte und alles abcheckte, starrte ich nur die heruntergekommene Villa an. Auf einmal kam mir wieder das Bild vor Augen.
Ich sitze in meinem schlicht eingerichteten, weißen Zimmer. Ein Klavir, ein Bett, ein riesengroßer Schreibtisch und viele viele Bücherregale. Ich saß am Schreibtisch. Neben mir diese dusslige, spießige Lehrerin von der Privatschule. Um mich herum lauter Klavirstücke, Gitarrenstücke, Bücher und Massenweiße Rechenaufgaben und Blätter über Staatsanwälte.
"Man. Ich will kein Staatsanwalt werden! Ich will mit ner Band spielen und zur Polizei gehen!"
Verzweifelt schlug ich alle Blätter auf meinem Schreibtisch zur Seite.
"Ben Jäger! Du wirst das auf der Stelle wieder aufheben! Und unterstehe dir diesen Ton! Dein Vater hat gesagt, entweder Staatsanwalt oder du übernimmst die Firma!"
Damit schlug mich diese dumme, strenge Lehrerin mit ihrem Stab.

Als Deidara wieder neben mir stand, wurde ich aus dieser schrecklichen Erinnerung gerissen. Zum Glück. Wie schrecklich ich früher behandelt wurde. Es war nicht die Schuld meines Vaters, er wusste davon nichts, sondern diese dumme Lehrerin, Frau Hopfer, die mich immer schlug und zu allem zwang. Mein Vater glaubte mir nie, dass sie mich schlug, um zu erreichen, dass ich alles tat, was sie wollte. Sonst hätte er sie schon sofort gefeuert und verhaften lassen. Ich konnte nie das machen, was ich wirklich wollte. Völlig von der Außenwelt ausgeschlossen.

"Ähm...Ich zitter doch gar nicht...Es ist nur ein bisschen...windig..."
Ich gluckste und sah von der Villa ab.

(nach ewigen Zeiten mal wieder xD)

"Windig, aha..." ich legte kurz den Kopf schief, und sah Ben an.
"Naja, okay, ist sowieso egal! Komm!" Und damit löste ich seine Handschellenfessel kurz auf, holte ihn aus dem Auto, und kettete seine Hände wieder zusammen. Zusätzlich noch an einen meiner Arme, mit einer Eisenkette, die ich in seiner Fessel verhakte.
"Irgendwelche bestimmten Wünsche, wo ich dich genau lagern soll?" keine Ahnung, wieso ich das fragte. Aus unerfindlichen Gründen hatte ich heute einfach meinen netten Tag! Naja, war ja auch egal, wieso ich es tat. Die Folter könnte ich auch ausnahmsweise mal auf später verschieben!

Ich befolge alles, was er mir befahl. Doch ich konnte meinen Blick einfach nicht von der riesigen Villa abweden. Es waren einfach zu viele Erinnerungen. Schöne und Schreckliche. Ich schaltete alles um mich herum ab und starrte stumm die Villa an. Nach ein paar Minuten sah ich Deidara an und zuckte mit den Schultern, bis ich schließlich meinen Blick wieder auf der Villa ruhen ließ.

Irgendwie nervte er mich...
"Sag mal Ben?..." ich wartete. Keine Reaktion. "HALLO!" schrie ich ihn an. Keine Reaktion. Ich begann, vor seinem Gesicht rumzuschnipsen. Dann seufzte ich.
"Was ist mit dir los? Hopp, sag!"

Ich zuckte kurz zusammen und schüttelte mich.
"Was?! Was ist denn?", sagte ich reflexartig und sah ihn an.

"Ich will wissen, was du hast!" ich seufzte, und drehte mich wieder zu ihm um.
"Du wirst es nicht glauben, aber auch ich merk sowas! Also sag! Was hast du gegen diese Villa? Oder...Ist es einfach nur..." und ich konnte mir ein gemeines Grinsen einfach nicht verkneifen. "Sorge um Bliss?"

Ich sah ihn an.
"Ach... Nichts..!", knurrte ich.
Und als er den Namen Bliss aussprach, funkelte ich ihn kurz böse an.

Dass die es alle so schwer machten! Ich verstand es irgendwie ja nicht.
"Benni... Sag schon!" und mit diesen Worten legte ich ihm zwei Finger an den Hals. Ich hatte keine Ahnung, ob er es wusste, aber mit genau 5 Schlägen würde ich ihm sein leben, Bewusstsein, Gleichgewicht, was auch immer ich wollte nehmen!

Ich schielte zu ihm rüber und grummelte kurz.
"Ich hab dir schon gesagt, dass ich hier früher gelebt habe! Was einem eben da so durch den Kopf geht, wenn man sein altes Haus wieder sieht..! Zufrieden...?!"

Ich lächelte. Es passte ihm gar nicht! Ein Grund mehr, es wissen zu wollen.
"Nein, bin ich nicht! Ich zog ihn auf die breiten Steinstufen, die nach oben führten und hockte mich neben ihn.
"Erzähl es mir! Ich will alles wissen!"

Ich knurrte und sah ihn an.
"Gute und Schlechte Erinnerungen eben! Was weiß ich denn"

"Naja gut! Dir wirds schon noch einfallen! Hast ja genug Zeit! Komm!"
Womit ich aufsprang, und Ben damit automatisch mit auf die beine riss. Durcj die Hintertür betraten wir das Haus, und ich versperrte die Tür. Drinnen löste ich meine Verbindung zu Ben, sodass er sich frei bewegen konnte.

Ich blieb stehen und sah mich einfach nur stumm um. Es war fast alles wie früher. Wenn man die Spinnenweben und den Staub übersah. Die riesige Einganghalle. Am Ende eines riesigen Ganges das Wohnzimmer. Die Treppen. Die Büros. Alles noch so, wie wir es verlassen hatten.
Auch die Erinnerungen waren noch da. Und man würde sie auch nie mehr löschen können.

Ich schloss die Augen und seufzte. Es war ja zu erwarten! Dass Ben sich in Schwierigkeiten gebracht hatte! Natürlich war das alles nur meine Schuld! Wie hatte ich ihn nur alleine gehen lassen können? Ich stützte nevös den Kopf in die Hände. Wo wollte er nochmal hin? Orange...Orange, oder? Ja, so hieß es! Fast war ich mir ganz sicher, dass es so war!
Entschlossen stand ich auf, und ging zum Telefon. Rasch wählte ich Bens Handy an, und wartete. Nichts passierte. Nicht mal ein Freizeichen ertönte. Was konnte das bedeuten? War Ben etwa etwas schlimmes passiert??
Nein, nein, ich hatte es ihm versprochen! Aber wenn er nicht... Nein, ich hatte es ihm versprochen! Diese Nacht würde ich ihm noch lassen, und dann würde ich handeln! Wenn es denn überhaupt nötig gewesen sein sollte...
Ich sah auf die Uhr. Inzwischen war es spät geworden. Ich legte mich, nachdem ich mich fertig gemacht hatte, ins Bett und versuchte einzuschlafen. Doch es klappte selbstverständlich nicht. Irgendwann fielen mir doch die Augen zu, doch eingeschlafen war ich noch lange nicht. Ich wälzte mich hin und her, während meine Gedanken nurnoch um Ben kreisten.

Hier habe ich die wohl schlimmsten Jahre meines Lebens verbracht. Aber nach 2 Jahren wurde es mir mit dieser miesen Tante zu viel. Ich wollte Polizist werden. Also musste ich mir etwas schlaues überlegen, um sie zu überführen und meinem Vater alles zu beweisen. Ich hatte eine Videokamera versteckt in meinem Zimmer aufgebaut und als ich mal wieder mit Frau Hopfer in meinem Zimmer war, schrie sie mich wie üblich an und schlug mal wieder zu. Als ich das Video meinem Vater zeigte, wurde sie sofort gefeuert und wir verließen diesen schrecklichen Ort. Für immer. Ja. Meinem Vater war es nie egal, wie es mir ging. Auch, wenn er nicht verstehen konnte, wieso ich unbedingt Polizist werden wollte. Ja.. Diese Erinnerungen...
Für einen weiteren Moment sah ich mich um, bis ich wieder auf Polizei zurückkam.
Polizei. Partner. Kollegen.
Wie geht es Bliss? Was macht Semir? Wie geht es ihm?

Um 5 Uhr am nächsten Morgen schoss ich schweißgebadet hoch, und stierte aus dem großen Fenster neben mir. Alles war dunkel, alles war ruhig. Nur ich nicht. Ich hatte gestern Abend noch 3 SMS auf Bens Handy geschickt, doch noch immer keine Antwort! Was sollte das denn? Ich dachte an den gestrigen (?) Abend zurück, als Ben und ich uns gestritten hatten. Nein, nach unserem Gespräch danach hätte er sich doch gemeldet, wenn er und Bliss alles überstanden hatten! Seufzend in diese Gedanken vertieft erhob ich mich schließlich, und verließ das Bett. Im Badezimmer starrte ich mein müdes Gesicht 5 Minuten lang an, bevor ich mich langsam fertig machte, und anzog.
Unten in der Küche bereitete Andrea gerade das Frühstück. Ich konnte aber leider gerade nur zu ihr herein gehen, und ihr einen schnellen Abschiedskuss zu geben.
„Tut mir leid, aber ich muss heute schon mal wieder früher los!“ sagte ich hastig, und verließ die Küche wieder, wobei ich Ayda kurz im vorbeigehen über die Haare strich.
Dann setzte ich mich in meinen Wagen und raste schneller als sonst los zur PAST. Keine Ahnung, wieso es mir gerade heute so wichtig war, aber ich dachte mir, es wäre einfach nur die Tatsache, dass ich mir von dort Neuigkeiten über Bens Verbleib erhoffte.
Als ich angekommen war, stieg ich aus meinem Auto und ging raschen Schrittes auf die Glastür des Reviers zu. Als ich Bliss`, Bens und mein Büro betrat, seufzte ich erstmal. Keiner der beiden war da!
„Frau Krüger?!“ rief ich, während ich das Büro rasch durchquerte, bei der Chefin anklopfte, und sogleich die Tür aufriss. Kim Krüger sah mich überrascht an.
„Haben Sie irgendwelche Neuigkeiten über Ben und Bliss?!“ wollte ich wissen. Sie sah mich einen Moment lang verständnislos an.
„Wieso sollte ich`? Sind sie denn noch nicht eingetroffen?“ ich schüttelte den Kopf.
„Hm…“ der Blick meiner Chefin verfinsterte sich etwas. „Nun, ich schätze, es wird einfach die übliche Verspätung unserer beiden Kollegen sein!“ sagte sie mit leicht grimmigen Unterton. Da ich Ben versprochen hatte, niemanden anders mit in den Fall reinzuziehen, beschloss ich, die Chefin vorläufig erstmal nicht mit einzuweihen.
„Gut, ähm..Okay, sie werden schon noch auftauchen!“ sagte ich leicht geistesabwesend, nickte Frau Krüger nochkurz zu, und verließ dann das Büro wieder.
Ich war sehr besorgt. Wo zum Teufel konnten die beiden nur stecken?
Ich zog mein Handy aus der Tasche und versuchte es diesmal mit einem Anruf. Kein Freizeichen ertönte. Gar nichts! Was sollte das denn? Das musste bedeuten, dass Bens Handy entweder aus war, kaputt oder der Akku herausgenommen. Ich vermutete leider sehr stark, dass es eines der letzteren war! Verdammt, ich MUSSTE Ben und Bliss einfach finden! Doch wo sollte ich nur anfangen?

Ich setzte mich neben Ben mitten in eines der Zimmer im ersten Stock. Schon wieder schien er völlig in Gedanken! Langsam aber sicher ging mir das echt auf den Keks! Aber naja…Sollte er eben vor sich hinsinnieren! Ich sah ihn noch kurz an, bevor ich mich erhob, und den Raum ausführlich abschritt. Nichts! Gar nichts!
Na wunderbar! Das hieß dann wohl auch, nicht der geringste Anhaltspunkt für irgendwelche Geräte, die Ben vielleicht an der Flucht hinderten! Ich seufzte. Okay, das mit der Flucht war ja eigentlich gar kein Problem! Er würde wissen, was mit Bliss passieren würde, sobald er abhauen würde! Aber wie sollte man denn hier je irgendeinen Elektroschocker oder so anschließen können? Ich seufzte. Na das war ja megagenial!
Da fiel mir etwas ein. Meine beiden Freunde! Gaara und Niuu waren einigermaßen grausam und sadistisch veranlagt. Bestimmt würde denen was einfallen!
„Βleib!“ sagte ich grinsend zu Ben. Hund^^
Dann ging ich nach draußen, und zog mein Handy raus. Zuerst wählte ich Gaaras Nummer.
Ich hoffte, Niuu würde auch bei ihm sein, war aber recht zuversichtlich, dass sie es war. Dann wartete ich, bis sich jemand meldete.

Ich sah Deidara hinterher. Bleib. Ph.. War ich jetzt auch noch ein Hund oder was?
Dann sah ich mich weiter um. Ich kannte diese Villa in und auswendig, und es wäre für mich ein Klacks, zu entkommen. Aber bei diesem Gedanken pochte mein Herz. Bliss würde dann etwas geschehen. Und ich wollte nicht dafür verantwortlich sein. Also blieb mir nichts anderes, als stumm dazusitzen, abzuwarten und nachzudenken. Nachdenken, über meine Kollegen.